Sonderausstellung
„Handel und Gewerbe in der Friedrichstraße, im Neuen Weg und der Sophien- und Presberstraße in den 1950er Jahren“

01. April – 29. Mai 2022 I Villa Grün

In den frühen 1950er Jahren boten in dieser und in den Nebenstraßen Handel, Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen alles für einen problemlosen Alltag – ob Lebensmittel und Getränke für das tägliche Sattwerden, Samen und Pflanzen für den Kleingärtner, Farben und Tapeten für die Wohnungsverschönerung, lange vor Ikea wurden Möbel nach Maß gefertigt, für den “feinen Pinkel” nähte ein Schneider “nach Maß”, für ein gepflegtes Zuhause bot ein Polsterer und Inneneinrichter seine Dienste an, ein Installateur besorgte Energie und Wasser, ein Gastwirt war ebenfalls für Flüssiges zuständig, eine Tanzschule führte das junge Volk in die Freuden der körperlichen Bewegung nach Takten der Musik ein und war die körperliche Bewegung beeinträchtigt, hatten ein Allgemeinarzt und ein HNO-Arzt vielleicht ein Mittel gegen die Unbilden. Diese Geschäfte bzw. Betriebe oder Praxen rundeten auf einer Länge von ca. einem Kilometer und einer Breite von ca. hundert Metern die Friedrichstraße samt dem Neuen Weg, Presberstraße und Sophienstraße als ein fast autarkes Dillenburger Stadtviertel ab.

Die Ausstellung präsentiert einen Straßenplan, eine Aufstellung der seinerzeit hier ansässigen Geschäfte und Betriebe sowie zwölf Firmenporträts, die links der Friedrichstraße dillaufwärts von der Schreinerei Meckel bis zur Metzgerei Wissenbach und rechts der Friedrichstraße von Samen-Hahn bis zur Bäckerei Paul reichen. In einem weiteren Ausstellungsraum werden zusätzliche Fototafeln dieser Firmen platziert. Das Hauptthema der Ausstellung, „Handel und Gewerbe in der Friedrichstraße, im Neuen Weg und der Presberstraße in den 1950er Jahren“ wird von Kunstwerken mit ungewöhnlicher Ausstrahlung umrahmt. Anne Freischlad, aus dem Haus der Schreinerei Meckel stammend, schuf mit Pinsel und Farbe Exponate, die einen solch profanen Gegenstand wie einen Hobel in ein völlig ungewöhnliches Licht rücken. Zur Ausstellung ist eine Broschüre erschienen, die auf 28 DIN-A4-Seiten alle Stationen des Rundgangs “zum nochmal Nachlesen” enthält und an der Museumskasse für 2 € angeboten wird. (JH)

 
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